Geschichte vom Jägerhaus
Das Jägerhaus Sehlde wurde um 1820 auf dem Sandsteinfelsen, oberhalb der bereits im 18. Jahrhundert erbauten Hubertuskapelle, als Waldgaststätte errichtet. Zunächst nur der Mittelteil des heutigen Gebäudes, erst später, wohl um 1860, erfolgte der Turmanbau.
In den 1930er Jahren baute man die Zufahrtstraße aus und erweiterte die Räumlichkeiten um einen Galerieanbau mit einer großzügigen Fensterfront Richtung Südwesten.
Anfang der 1960er Jahre verschwand der vorgelagerte Viehstall, der bis dahin auch die Toiletten beherbergte. Dafür entstand ein Küchen- und Toilettenanbau an der Westseite des Gebäudes. Außerdem wurden Garagen in Holzbauweise errichtet.
Eine Besonderheit der Immobilie ist die Selbstversorgung, da kein Anschluss zur öffentlichen Ver- und Entsorgung besteht. Damit ist eine entsprechende Technik erforderlich und es entstehen hohe Unterhaltungskosten.
Erwerb durch die SKANDIX AG
Die SKANDIX AG kaufte das Jägerhaus im September 2015 vom vorherigen Eigentümer, der dort seit 1960 eine weithin bekannte und beliebte Ausflugsgaststätte betrieb. Der Gaststättenbetrieb wurde 2013 aus Altersgründen eingestellt.
Die SKANDIX AG, die im angrenzenden Landkreis Goslar ansässig ist, erwarb das renovierungsbedürftige Ensemble aus Gasthaus und Hubertusgrotte, um das Gebäude entsprechend seiner Historie zu restaurieren und den Einwohnern der Region zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Zunächst als Veranstaltungsort für Hochzeiten und Familienfeiern, später auch für verschiedene öffentliche kulinarische Geselligkeiten.
Auf den aufwendigen Einbau einer Gastronomieküche wurde bewusst verzichtet. Der Bereich der ehemaligen Küche dient als Arbeits- und Anrichteraum für Speisen und Getränke. Die notwendige Ausstattung und die Speisen selber werden durch den Vertragspartner K-Catering GmbH aus Wolfshagen entsprechend den Anforderungen der Veranstaltung gestellt.
Der Baubeginn
Im Frühjahr 2016 wurde, in Absprache mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde des Landkreises Wolfenbüttel, mit den Arbeiten begonnen. Zunächst mussten die Gebäude entrümpelt und vom Dämmmaterial der vorherigen Jahrzehnte befreit werden. Dann ging es an die Sicherstellung der Stromversorgung und an die Renovierung der sanitären Einrichtungen. Es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen, wie aufwendig und langwierig die Arbeiten werden würden.
Das Handwerkerteam
Grundlage der Renovierung war das kompetente und motivierte junge Handwerkerteam. Zunächst begannen zwei Brüder, die gerade ihre Ausbildung zum Tischler bzw. zum Zimmermann abgeschlossen hatten. Durch deren gute Beziehungen holten sie nach und nach weitere Tischler, Zimmerleute und Steinmetze in das Jägerhausteam. So bildete sich eine eingeschworene Truppe aus Gesellen, Meistern und Helfern, die sich dem Projekt verschrieben hatten.
Zusätzlich wurden Gewerke an verschiedene Meisterbetriebe vergeben. Darunter waren Ofenbauer, Sanitär- und Heizungsbauer, Elektriker, Parkett- und Fliesenleger, Gerüstbauer und Tiefbauunternehmer.
Außerdem stand uns die Denkmalschutzbehörde des Landkreises Wolfenbüttel mit ihrer Erfahrung bei der Beantwortung fachlicher Fragen jederzeit zur Verfügung.
Die Philosophie und das Material
Grundlage aller Arbeiten war die behutsame Renovierung der historischen Bausubstanz unter der Verwendung von biologischem Baumaterial in alter Handwerkstradition. Als Resultat sollte ein Gebäude im alten Glanz, aber mit dem Anspruch heutiger Energieeffizienz entstehen. Schließlich musste das Haus auch nach der Fertigstellung den heutigen Ansprüchen der feiernden Gäste genügen.
Während der 6jährigen Bauphase wurden in weit über 50.000 Arbeitsstunden viele Tonnen Sandstein, Fichten- und Eichenholz, Lehm, Stahl, Sand und Kalk verbaut.
Fertigstellung
Mit der Fertigstellung der Räumlichkeiten im Erdgeschoss, der Außenanlagen und der Hubertuskapelle steht nunmehr das Jägerhaus Sehlde für Feiern zur Verfügung. Es können Veranstaltungen mit bis zu 120 Personen durchgeführt werden. Außerdem können in Zusammenarbeit mit dem Standesamt Baddeckenstedt auch Trauungen im Jägerzimmer vorgenommen werden.
Im nächsten Jahr sollen einige öffentliche gastronomische Veranstaltungen angeboten werden. Auch als Etappenziel für Oldtimerveranstaltungen bietet sich das Haus mit dem großen Forstparkplatz an.
Des weiteren ist im Obergeschoss eine Ferienwohnung für naturverbundene Urlauber geplant.
Weiterführende Artikel: